Jusos Tuttlingen

 

Gerechter Lohn für gute Arbeit

Veröffentlicht in Presseecho

Gränzbote, 22.02.08

Leserbrief

In Deutschland werden Löhne von Tarifparteien ausgehandelt. Das ist gut so. Und am Erfolgsmodell der Tarifautonomie rüttelt die SPD auch nicht, im Gegenteil. Aber jeder Arbeitnehmer muss von seinem Lohn auch leben können. Es darf nicht sein, dass Menschen, die in Vollzeit arbeiten, am Ende des Monats auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind, da ihr Lohn unter dem Existenzminimum liegt. Und dieses ergänzende Arbeitslosengeld II wird aus Steuermitteln finanziert.

Schon vor dem Post-Mindestlohn wurden einzelne Branchen, wie das Baugewerbe oder die Gebäudereinigung, in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen. Dies geschah übrigens auf ausdrücklichen Wunsch der Arbeitgeber.

Die Aussage, der Mindestlohn im Briefzustellergewerbe hätte Firmen in den Ruin getrieben, ist falsch! Schon bevor überhaupt über einen solchen Mindestlohn diskutiert wurde, schrieb der Briefzusteller PIN tiefrote Zahlen. Verantwortlich dafür war also nicht die Politik, sondern ein Unternehmen, das sein Geschäftsmodell darauf aufbaut, dass der Steuerzahler die Niedriglöhne, die das Unternehmen zahlt, schon aufstocken wird.

Branchenspezifische Mindestlöhne, die dort greifen, wo es nötig ist, sind deshalb kein Eingriff in die Tarifautonomie sondern ein Erfolg für die soziale Marktwirtschaft. Für uns ist klar: gerechter Lohn für gute Arbeit.

Fabian Rothfuss
Juso-Kreisvorsitzender

 

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