Gränzbote, 18.12.09

Tuttlingen (pm) - Als „völlig unverständlich“ kritisieren die Tuttlinger Jusos den Beschluss des Ordnungsamtes, die Konzession für das alte Filmtheater nicht zu verlängern. Es stelle sich einmal mehr die Frage, wie ernst man es im Rathaus mit der Innenstadtbelebung meint.

„Mit dem Umbau des leer stehenden Union- Kinos zum Alten Filmtheater hat der Betreiber seinen Mut unter Beweis gestellt, in der totgesagten Tuttlinger Innenstadt zu investieren und so ein attraktives Angebot zu schaffen, das in Tuttlingen bisher so nicht existiert hatte“, so der Juso- Vorsitzende Fabian Rothfuss. Bereits bei der Erteilung der Genehmigung für das Alte Filmtheater hätte allen Beteiligten im Rathaus klar sein müssen, dass solch eine Lokalität auch Zulauf verzeichnet. Deshalb sei es völlig unverständlich, dass das Ordnungsamt nun die Konzession nicht mehr verlängert habe.

Das bekräftigt auch Juso- Mitglied Hannes Hein: „Endlich wurde die Not Tuttlinger Jugendlicher erkannt, die vergeblich nach Weggehmöglichkeiten in der Stadt gesucht haben“, sagt er und fragt: „Und nun soll damit Schluss sein?“ In Tuttlingen werde immer über eine aussterbende Innenstadt gejammert. „Wen wundert das, wenn man mit allen Mitteln versucht, die Jugendlichen aus derselbigen zu vertreiben?“

Ein solches Vorgehen schrecke all diejenigen ab, die in der Tuttlinger Innenstadt investieren möchten und so einen Beitrag zu deren Belebung leisten, ergänzt Rothfuss. „Hier zeigt sich wieder einmal, dass der Wunsch nach einer belebten Innenstadt im Rathaus nur ein Lippenbekenntnis ist.“