Jusos Tuttlingen

 

Fritz Kiehn ist nicht vorzeigbar

Veröffentlicht in Presseecho

Leserbrief: Trossinger Zeitung, 12.11.08

Mit unsachlichen Äußerungen versuchen Trossinger Bürger und Stadträte, den jetzigen Zustand zu erhalten. Beispielsweise wird ernsthaft vorgetragen, dass es ohne Kiehn keine Stadtkapelle gäbe.

Heinz Messner (Freie Wähler) will es jungen Leuten „nur bedingt“ zugestehen, „auf diejenigen zu zeigen, die die NS-Zeit wirklich erlebt hätten“. Diese Ein- schüchterung lenkt vom Wesentlichen ab. Es geht nicht darum, auf einen Menschen zu zeigen. Nach Kiehn sind ein öffentlicher Platz und eine öffentliche Halle benannt. Demnach muss die öffentliche Rolle Kiehns bewertet werden. Kiehns öffentliche Rolle ist wesentlicher Bestandteil des 3. Reichs in unserer Region und ganz Württemberg. Für die Bewertung kann nicht ausschlaggebend sein, dass Kiehn nach der NS-Zeit genauso großzügig gegenüber Stadt und Vereinen war, wie zuvor gegenüber NSDAP und SS. Manche Trossinger sehen Kiehn vielleicht vorwiegend als Unternehmer und Gönner der Stadt. Doch nach außen ist Fritz Kiehn nicht vorzeigbar– insbesondere für eine Hochschulstadt. Zumal Kiehn nie aufrichtige Reue zu zeigen brauchte und sein Verhalten während der NS-Zeit später leugnete.

Bürger und Politiker sollten sich endlich die Frage stellen, ob es keine geeigneteren Namen für Platz und Halle geben kann.

André Landau, Juso-AG-Vorsitzender

 

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