Jusos Tuttlingen

 

Henner Lamm bei den Jusos: Menschen in Stadtplanung mit einbeziehen

Veröffentlicht in Presseecho

Gränzbote, 11.04.08

TUTTLINGEN (pm) - Die Tuttlinger Jungsozialisten haben ein Seminar „Stadtplanung und Stadtentwicklung“ abgehalten. Daran teilgenommen haben auch Vertreter der Juso-Kreisverbände Tuttlingen, Konstanz und Waldshut.

Der Tuttlinger Juso-Kreisvorsitzende Fabian Rothfuss freute sich, mit dem Tuttlinger Architekten und Stadtplaner Henner Lamm einen kompetenten Referenten begrüßen zu dürfen. Henner Lamm zeigte den Jusos verschiedene städtebauliche Aufgabenstellungen auf. Der Flächenverbrauch sei die größte Herausforderung beim Bauen „auf der grünen Wiese“. Andererseits stünden vor allem im ländlichen Raum immer mehr Ortskerne leer. Auch der demographische Wandel und eine veränderte gesellschaftliche Entwicklung seien bei der Planung eines Neubaugebietes zu berücksichtigen. Deshalb müsste jede einzelne Gruppe in die Planung einbezogen werden („Gender Mainstreaming“). Gerade in diesem Punkt sei man in anderen europäischen Ländern schon weiter.

Eine wesentlich schwierigere Aufgabe ist laut Henner Lamm das Bauen „im Bestand“, nämlich Sanierung von Dorfkernen und Stadtquartieren. Am Sanierungsgebiet „Westliche Innenstadt Tuttlingen“ zeigte Henner Lamm dies exemplarisch auf.

Die Eigentumsstrukturen seien, so Lamm, bereits vorhanden. Hier könnten Verwaltung und Politik steuern, indem die Kommune Grundstücke aufkaufe und diese neu ordne. Die Aushandlungsprozesse seien nur dann erfolgreich, wenn die Verwaltung mit den Eigentümern und Anwohnern persönlich rede. Die Felder „Städtebau“ und „Sozialplanung“ müssten in einem integrierten Handlungsprozess einhergehen.

Innenstadtsanierung sei eine ungleich schwierigere Aufgabe als das „Bauen auf der grünen Wiese“. Aber gerade aufgrund des Flächenverbrauchs, der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung und unter dem Aspekt der Integration sei diese umso wichtiger. Allerdings müssten alle Beteiligten in Politik und Verwaltung es wirklich wollen, heißt es abschließend in einem Bericht der Jusos über dieses Seminar.

 

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