Jusos Tuttlingen

 

Bericht Regio-Treffen

Veröffentlicht in Jusos in Aktion

29.03.08

Nachdem die Kreisverbände der Region bereits im vergangenen Herbst begonnen hatten, sich in das weite Feld der Kommunalpolitik einzuarbeiten, stand nun bei einem Seminar in der Tuttlinger SPD-Geschäftsstelle mit Vertretern der Juso-Kreisverbände Tuttlingen, Konstanz und Waldshut mit "Stadtplanung und Stadtentwicklung" ein weiteres kommunalpolitisches Thema auf der Tagesordnung.

Der Tuttlinger Juso-Kreisvorsitzende Fabian Rothfuss freute sich, mit dem Tuttlinger Architekten und Stadtplaner Henner Lamm einen sehr kompetenten Referenten begrüßen zu dürfen.

Henner Lamm zeigte den Jusos verschiedene städtebauliche Aufgabenstellun- gen auf. Der Flächenverbrauch sei die größte Herausforderung beim Bauen "auf der grünen Wiese". Andererseits stünden vor allem im ländlichen Raum immer mehr Ortskerne leer. Auch der demographische Wandel und eine veränderte gesellschaftliche Entwicklung seien bei der Planung eines Neubaugebietes zu berücksichtigen. Deshalb müsse jede einzelne Gruppe in die Planung einbezogen werden ("Gender Mainstreaming"). Gerade in diesem Punkt sei man in anderen europäischen Ländern schon weiter.

Eine wesentlich schwierigere Aufgabe ist das Bauen "im Bestand", nämlich Sanierung von Dorfkernen und Stadtquartieren. Am Sanierungsgebiet "Westliche Innenstadt Tuttlingen" zeigte Henner Lamm dies exemplarisch. Die Eigentumsstrukturen seien bereits vorhanden. Hier könnten Verwaltung und Politik steuern, indem, die Kommune Grundstücke aufkauft, diese neu ordnet. Die Aushandlungsprozesse seien nur dann erfolgreich, wenn die Verwaltung mit den Eigentümern und Anwohnern persönlich rede. Ergebnis sei Bebauungsplan. Die Felder "Städtebau" und "Sozialplanung" müssten in einem integrierten Handlungsprozess einhergehen.

Innenstadtsanierung sei eine ungleich schwierigere Aufgabe als das "Bauen auf der grünen Wiese". Aber gerade aufgrund des Flächenverbrauchs, der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung und unter dem Aspekt der Integration sei diese umso wichtiger. Allerdings müssten alle Beteiligten in Politik und Verwaltung es wirklich wollen.

 

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