Jusos Tuttlingen

 

Ladenschlussgesetz: Bei den Jusos regt sich Widerstand

Veröffentlicht in Presseecho

Gränzbote, 30.12.06, Kreisrundschau

KREIS TUTTLINGEN (pm) - Die Initiative der Landesregierung zur weitgehenden Abschaffung des Ladenschlussgesetzes in Baden-Württemberg hat den entschiedenen Widerstand der Jusos Tuttlingen hervorgerufen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Die berechtigten Ansprüche der Arbeitnehmer auf Feierabend und soziale Zeit seien durch das heutige Ladenschlussgesetz sinnvoll geregelt. „Eine arbeitnehmerfreundliche Regelung darf nicht einer fragwürdigen Modernitätsbekundung der schwarz-gelben Landesregierung zum Opfer fallen“, so der Juso-Kreisvorsitzende Fabian Rothfuss in einer Stellungsnahme. Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten bedeute eine zusätzliche Belastung für die Beschäftigten und eine Schwächung der Familien. Diese negativen Auswirkungen bekämen auch das Vereinsleben und das Ehrenamt zu spüren.

Auch wirtschaftspolitisch mache das Ansinnen der Landesregierung keinen Sinn. Schon durch die Freigabe der Ladenöffnungszeiten bei der Fußball-WM seien die Erwartungen auf eine Belebung der Innenstädte, höhere Umsätze und damit einen Aufschwung für den Einzelhandel nicht erfüllt worden. Hier habe sich die tatsächliche Wirkung einer Liberalisierung gezeigt: Nicht Umsatzzuwächse seien erzielt worden, sondern nur Umsatzverlagerungen: 1-A-Lagen hätten zulasten anderer Einkaufsstätten zugelegt. Die Umsätze seien lediglich zu anderen Zeiten gemacht worden. „Mit der Abschaffung des Ladenschlusses an Wochentagen droht die Verödung der ländlichen Einkaufsstruktur zugunsten der großen Zentren und den Supermärkten auf der Grünen Wiese“, zeigt sich der Tuttlinger Kreisvorsitzende besorgt.

Durch die Verabschiedung des Ladenschlussgesetzes im Landtag befürchten die Jusos Tuttlingen eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung und außerdem eine Umverteilung der Umsätze von kleinen und mittleren Einzelhändlern hin zu den großen Handelskonzernen.

 

Facebook