Jusos Tuttlingen

 

Regenerative Energien ersetzen Atomstrom

Veröffentlicht in Presseecho

Gränzbote, 10.10.07

Leserbrief zum Leserbrief "Jusos haben Scheuklappen" vom 01.10.07

Wenn man sich über die Energieversorgung der Zukunft Gedanken macht, gehört es dazu ganz pragmatisch abzuwägen. Und ein Argument ist für den Atomausstieg nun einmal die ungelöste Endlagerung. (...) Dabei sind Klimaschutz und Atomausstieg kein Widerspruch- im Gegenteil.

Es ist möglich, dass wir in Baden-Württemberg bis 2020 den CO2-Ausstoß um die Hälfte verringern und gleichzeitig den Atomstrom durch alternative Energien ersetzen. (...) Gerade im ländlichen Raum wird die Biomassenutzung und die Biogaserzeugung künftig eine noch größere Rolle spielen. Mit der Errichtung von 1200 Biogasanlagen bis 2020 ließen sich jährlich 9,6 Mrd. kWh Strom erzeugen, was ein Atomkraftwerk komplett ersetzte. (...) In Baden-Württemberg ist das Potential der Windkraft noch lange nicht ausgenutzt, weil die Landesregierung ihren Ausbau durch ein restriktives Planungsrecht blockiert. Somit werden auch Investoren verjagt. (...) Die drei Atommeiler, die bis 2020 in Baden- Württemberg vom Netz gehen werden, erzeugen zusammen 25,1 Mrd. kWh jährlich. Doch allein durch die Stromerzeugung aus Biogas, Biomasse und Photovoltaik seien 16,5 Mrd. kWh bis 2020 ersetzbar. Hinzu kommt das Potential aus der Geothermie. Auch der Zubau eines oder zweier Gas- und Dampfkraftwerke auf Erdgasbasis könne Atomstrom ersetzen. Die zusätzlichen Emissionen dieser Kraftwerke würden durch die Effizienz- steigerungen der heute schon bestehenden Strom- und Wärmekraftwerke auf Erdgasbasis und den Wechsel von Heizölheizungen zu Erdgasheizungen kompensiert.

Fabian Rothfuss
(Jusos Tuttlingen)

 

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